Header BERATUNG 980X180

Abkürzungen in allen Branchen

Veröffentlicht am 24.11.23

Wir Menschen nehmen uns ja gern viel vor. Sei es in Bezug auf unsere Gesundheit, wo wir weniger oder qualitativ besser essen, uns mehr bewegen oder endlich genug schlafen wollen. Und natürlich möchten wir einen Beruf haben, der uns Freude macht, in dem wir unsere Stärken nutzen können und der für uns ganz persönlich Sinn macht. Und wie das so ist mit Zielen: Es gibt viele Wege, aber was immer hilft sind kleine Schritte und Beharrlichkeit. Hast du Lust loszulegen?

Es ist ein sonniges Herbstwochende, wir – die Crew des S&B Instituts – sind als Aussteller an der Büli Mäss, einer lokalen Gewerbeausstellung präsent. Während wir in unserem Gondeli Gespräche zur Standortbestimmung anbieten, lockt ein von Simon wiederbelebter Ur-Computer die Besucher:innen zu unserem Wettbewerb. «Was muss ich da machen?» fragt ein junger Mann mit dunklen Haaren. «Du kannst hier deinen Traumberuf eintippen und so bei unserem Wettbewerb dabei sein» antwortet meine Kollegin. Der junge Mann streicht sich eine Strähne aus den Augen und beginnt ruhig zu tippen. Wenig später steht auf der Anzeige der Gondel «Lastwagenfahrer». Und schon beginnt er zu erzählen, was ihn an diesem Beruf fasziniert: Die Verantwortung, das Unterwegs-Sein und auch das Abendteuer - seine Augen leuchten.

Zwei Tage später sitzt ein Jugendlicher, nennen wir ihn Nils, bei mir in der Beratung. Er ist in der Oberstufe und er möchte mit meiner Unterstützung herausfinden, welche Lehre zu ihm passt. Wenn er von der Schule erzählt, macht sich bemerkbar, dass es für ihn an der Zeit ist, ins Arbeitsleben einzusteigen. «Es ist ok dort, einige Fächer machen mir auch Spass, aber Vieles werde ich nie mehr brauchen, da kann ich mich auch nicht motivieren.» Als ich das Gespräch in Richtung Freizeit lenke, beginnt er zu strahlen: "Ich spiele Handball, 5 Mal pro Woche und am Wochenende ein Match. Das ist meine Welt, da fühle ich mich wohl, am liebsten würde ich einfach die ganze Woche nur Sport machen." Traumberuf? «Profihandballer» kommt es wie aus der Pistole geschossen «und wenn das nicht reicht dann Sportmanager oder Physio». Ich notiere mir die Ideen und frage genau nach, was er in diesen Berufen sieht, was ihm daran gefällt und wie er sich diese Tätigkeiten vorstellt. Der Vater mischt sich ein mit den Worten: «Ja das ist ja alles schön und gut, aber vergiss das jetzt für den Moment, du kannst keine Lehre als Sportmanager machen.».

Zurück an der Messe entwickeln sich viele Gespräche mit Menschen über ihre Traumberufe. Einige haben ihren Traumberuf gefunden, andere sind auf dem Weg dahin, ein paar sprechen plötzlich ganz leise, weil sie sich nicht mehr getrauen zu träumen. Und dabei ist es mit dem Traumberuf doch wie mit allen anderen Zielen, die man erfolgreich verfolgt und erreicht: Erstmal muss klar sein, was das Ziel ist und zwar möglichst genau. Wenn mir eine Maturandin sagt, dass sie Medizin studieren möchte, dann ist das für mich ein Weg aber noch kein Ziel. Ich frage nach, was sie damit anfangen will. Die Antwort, die in diesem Fall kam: «Ärztin werden.» Das ist mir aber noch nicht spezifisch genug, deshalb frage ich weiter und wir erarbeiten zusammen, wie das Ziel genau aussieht. Am Ende der Beratung lautete das Ziel: Ärztin in einer eigenen Praxis, allenfalls mit anderen Ärzt:innen zusammen, am liebsten im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin. Das ist nun ein klares, scharf definiertes Ziel, das sich die Kundin ausmalen kann und das sie als Motivator durch das Medizinstudium trägt. Vor kurzem schreibt sie mir: «Anja, ich bin so froh, dass ich vor dem Studium bei dir war. Ich freue mich, dass ich so ein konkretes Ziel habe und dem jetzt immer näherkomme.»

Eine klare Zieldefinition vornehmen und dann Schritt für Schritt vorgehen. Beharrlichkeit darf man dabei durchaus auch mitbringen, das hilft bei Krisen und in Motivationstiefs. Und diese kommen zuverlässig bei fast jedem und jeder. Deshalb sage ich zu Nils: «Es ist toll, dass du diese Ziele im Kopf hast, denn daraus können wir ableiten, was dir Spass macht und welche Tätigkeiten dir gefallen.» Und zum Vater gewandt: «Die Träume und die Ziele dürfen und sollen da sein. Denn sie geben uns Motivation und Power, um dann den Weg zu gehen in diese Richtung. Die Umsetzung über eine Lehre mit anschliessender Weiterbildung ist viel einfacher zu bewältigen, wenn ich weiss, wo ich hinwill und aber auch Etappen definieren kann.» Der Vater nickt, der Sohn strahlt. Ich weiss, dass ich sein Vertrauen gewonnen habe, weil ich ihn und seine Träume ernst nehme. Und ich bin sicher, dass die Beratung gelingen wird.

Unsere Messebesucher:innen tippen fleissig Traumberufe ein. Und einer oder eine von ihnen wird dann Ende Jahr den Hauptpreis gewinnen: Einen Tag im Traumberuf zu verbringen. Und dann hoffentlich von so viel Zielklarheit und Motivation angesteckt, die Umsetzung der Träume aufnehmen. Schritt für Schritt, beharrlich und mit dem tollen Ziel vor Augen. Wir sind gespannt, welcher Beruf gezogen wird.

 

And the winner is...

Blog Archiv

Seitenanfang