Veröffentlicht am 14. Februar 2020
Schon Wochen vor dem Valentinstag putzen sich die Blumenläden heraus und Werbung für Schokolade in Herzform wird geschaltet. Wir werden unüberhörbar daran erinnert, dass wir durch unseren Konsum die Wirtschaft antreiben, ähm... ich meine unseren Liebsten etwas Gutes tun sollen. Und was hat das jetzt mit mir und meinen Job zu tun? Lest mal hier.
Es ist der 14. Februar, Valentinstag. Auf meinem Arbeitsweg treffe ich immer mal wieder auf Herzen – im Schaufenster des Blumenladens, gedruckt im Gratisblatt im Zug sowie in Schokoladenform in der Konditorei. Die Liebe zu den Nächsten ist eine feine Sache, auch wenn die Kommerzialisierung manchem etwas sauer aufstösst.
Grade in der Beratung wird immer wieder klar, dass viele Menschen intensiv mit der Liebe zu ihren Nächsten beschäftigt sind und dabei einen ganz wichtigen Menschen komplett vergessen: Nämlich sich selbst.
Wenn ich gebeten werde, in einem Satz zu beschreiben, wie unser Konzept beim S&B Institut genau funktioniert, sage ich: „Sie werden hier einen sehr gut strukturierten, geführten Selbstreflexionsprozess durchlaufen.“ Das erstaunt manche, denn viele möchten ein Rezept von uns haben.
Ein Beispiel: Eine Kundin mittleren Alters mit reicher Berufserfahrung und einer Reihe von Diplomen sitzt vor mir. Nennen wir sie Tina. Tina fühlt sich von ihrem Arbeitgeber ungerecht behandelt und will „nochmals von vorne beginnen“. Sie sagt: „Ich habe im Marketing gearbeitet, das will ich jetzt nicht mehr, sagen Sie mir, was zu mir passt“. Ich erkläre Tina unseren Prozess, davon dass es darum geht, dass sie sich mit sich selbst auseinandersetzt, mit ihren Stärken, ihren Ressourcen, ihren Träumen. Tina wehrt sich, sie hat den Anspruch, dass sie nach einer Stunde weiss, wohin sie soll.
Unser Leitsatz in der Beratung ist „I love my job“. Die Kund*innen sollen sich so entwickeln, dass sie ihren Job lieben oder sich zumindest diesem Ziel annähern. Und dazu ist eine Auseinandersetzung mit sich selbst absolut zwingend. Denn niemand kennt dich so gut, wie du dich selbst. Dieser Prozess braucht etwas Zeit und vor allem auch deine Bereitschaft, dich mit dir selbst auseinanderzusetzen. Und: Ja, ich denke auch eine Portion Selbstliebe kann da ganz hilfreich sein.
Das wird eine ganz spannende Reise werden, wie ich auch schon an mir selber gesehen habe. Denn natürlich durchlaufen auch wir Berater*innen diesen Prozess selber, um genau nach- und mitfühlen zu können, wie es unseren Kund*innen damit geht. Wir begleiten, fragen, unterstützen, geben Informationen und coachen. Aber wer Rezepte sucht, der kauft sich besser ein Kochbuch.
In diesem Sinne: Happy valentine!
