Header BERATUNG 980X180

Abkürzungen in allen Branchen

Veröffentlicht am 4. Dezember 2020

Im Kontakt mit meinen Kunden diskutiere ich Themen rund um den Arbeitsmarkt. Und egal ob ich eine 14-jährige Schülerin in der ersten Berufswahl berate oder eine erfahrene Führungskraft Mitte 40, es kommt in jedem Beratungsprozess irgendwann das Thema Bewerben auf. Da die Herausforderungen dieser Tage noch etwas grösser sind als gewohnt, ein paar Erkenntnisse aus der Beratung.

Mir gegenüber sitzt eine 14-jährige Schülerin, nennen wir sie Mara. Ich begleite Mara durch den Prozess in der 1. Berufswahl. Mara wünscht sich Unterstützung auf der Suche nach dem für sie richtigen Beruf bis in die Umsetzung hinein. Gerade auch Maras Mutter, die ihre Tochter im Erstgespräch begleitet, spürt den Druck in Bezug auf die Berufswahl ihrer Tochter vorwärts zu kommen. Ihr macht die COVID-Situation Sorgen, da Berufsmessen abgesagt und Schnupperlehren schwierig zu ergattern sind.

Ich erarbeite mit Mara ein ausführliches Jobprofil. Es kommt viel zusammen an Tätigkeiten, die Mara Freude machen und Ressourcen, die sie mitbringt. Der Kontakt zu Menschen steht für sie im Zentrum. Berufe rund um Mensch und / oder Tier stehen im Mittelpunkt. Nach vier Gesprächen hat sich Mara eine Top 4 erarbeitet und recherchiert in diesen vier Berufen nun intensiv.

Parallel dazu begleite ich Mara in der Erstellung einer Kurzportraits. Nach der intensiven Beratungsphase ist sie nun in der Lage, Antworten auf die drei Fragen: Wer bin ich?, Was kann ich? und Was will ich? zu finden. Ihre Fähigkeit sich selbst zu reflektieren ist im Laufe der Beratung gestiegen. Zunehmend selbstbewusst kann sie auch über ihre Stärken und Wünsche sprechen.

Auch am Nachmittag im Coaching einer Führungskraft, nennen wir ihn Markus, diskutieren wir diese drei Fragen. Und das Feedback des Kunden erfreut: «Es ist mega, Anja, ich hab gemerkt, dass ich jetzt, wo ich die drei Fragen für mich beantworten kann, meine Handlungsalternativen viel besser sehe und viel souveräner auftreten kann in Gesprächen.»

Und auch Mara geht selbstbewusst voran in Richtung Lehrstellensuche: «Viele meiner Mitschüler sagen, dass sie eh keine Schnupperlehre finden wegen COVID», meint sie. Und nach einer Pause fügt sie an: «Aber ich hab mir gedacht, da ich jetzt viel besser weiss, was ich will und kann, dass ich es jetzt versuche, ich rufe den Betrieb jetzt mal an.» Ich freue mich über ihre Einstellung und bestärke sie in ihrem Vorhaben. Dann weise ich sie nochmals auf ihre Ressourcen hin. Da steht «kontaktfreudig, kommunikativ, kann gut Sprechen, interessiert.» Und sage zu ihr: «Du hast einen guten Auftritt, nutz diesen doch und geh gleich persönlich hin.» Mara nickt und macht sich eine Notiz und meint: «Ja, vielleicht haben sie auch weniger Anfragen, weil sich niemand traut».

Das ist die richtige Einstellung, um eine Bewerbung anzugehen. Egal ob ich mich um eine Schnupperlehre oder Lehrstelle bewerbe oder als erfahrene Fach- und Führungsperson eine neue Herausforderung suche, die Ausgangslage ist analog. Je besser ich weiss, wer ich bin, was ich kann und was ich will, desto gezielter und selbstbewusster gehe ich auf einen zukünftigen Arbeitgeber zu. Und desto authentischer wirke ich in einem Interview. Jetzt gilt es noch, Mara und Markus fit zu machen in Bezug auf Bewerbungsstrategien und -kanäle und sie sind auch in dieser schwierigen Zeit gut gewappnet für den Sprung in den Arbeits- und Stellenmarkt.

 

Blog Archiv

Seitenanfang