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Abkürzungen in allen Branchen

Veröffentlicht am 11. Dezember 2020

Klimathemen wurden dieses Jahr zwar medial von der Pandemie etwas zur Seite gedrängt; Klimaschutz und Klimawandel sind aber gerade bei jungen Leuten hochaktuell. Und dabei geht es nicht nur darum, freitags zu streiken, um auf diese Themen aufmerksam zu machen, sondern darum, dass sich viele Berufseinsteiger*innen fragen, wie sie selbst konkret dazu beitragen können, die Welt ein Stück nachhaltiger zu machen. Darum ist das Modul Nachhaltigkeit im Fach Berufliche Orientierung genau am richtigen Ort. 

Es ist ein kalter Freitagmorgen im Dezember. Ich fahre heute nicht nach Bülach, sondern nach Winterthur und treffe dort Mischa Kaspar. Mischa ist Umweltwissenschaftler und arbeitet bei der Stiftung myclimate am Projekt «Jobs for Future». Mit diesem Projekt will die NGO Jugendlichen bereits während der Berufswahl aufzeigen, dass es in jedem (Wunsch-)Beruf möglich ist, zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit beizutragen.

Ich darf Mischa auf Schulbesuch in einer 2. Sekundarklasse in Winterthur begleiten. Die 16 Schüler*innen blicken ihn gespannt an. Mischa erhält viele Antworten auf seine Fragen rund um die Definition von Nachhaltigkeit und Treibhauseffekt. Die Lehrerin ist erstaunt und erfreut, wieviel Wissen in der Klasse vorhanden ist. Was mich als Naturwissenschaftlerin besonders freut, ist dass sich die jungen Menschen rasch für das Thema begeistern lassen und auch dran bleiben, als chemische Formeln an die Tafel geschrieben werden.

Nachdem die Basics geklärt sind, schwenkt Mischa mit dem Film eines modernen Wohnhauses in Richtung Berufswelt. Er lässt Berufe zusammentragen, die es braucht, ein solch modernes, klimaneutrales Gebäude zu errichten. Fast jede*r der Schüler*innen kann einen Beruf nennen. Vom Architekten, über die Gebäudeplanerin, den Informatiker zur Gärtnerin. Die Hauptbotschaft der Impulslektion lautet: Egal welchen Beruf ihr wählt, ihr habt die Möglichkeit zu einer nachhaltigen Welt beizutragen. Ihr könnt etwas verändern mit dem was ihr beruflich tut.

Aber was ist den Schüler*innen im Beruf eigentlich wichtig? Die Mentimeter-Umfrage gibt Klarheit. Das Ranking wird von «Spass am Beruf» angeführt, dicht gefolgt von den drei Faktoren «hoher Lohn», «einen Beitrag leisten, dass es der Umwelt und den Menschen gut geht» und «guten Arbeitsbedingungen». Immer wieder dürfen die Schüler*innen im Internet recherchieren, sich Filme ansehen von Berufen oder Technologien. Die Klasse arbeitet konzentriert. Während einige sich in die IT-Berufe vertiefen, sind andere mit der Konstruktion von Rotorenblätter von Windkraftwerken beschäftigt.

Als Mischa die Klasse am Ende fragt, was hängen bleibt, lautet die Antwort unisono: «Ich habe mehr über Berufe gelernt, auch einige neue Berufe entdeckt und ich weiss jetzt, dass ich wirklich etwas dazu beitragen kann, dass es Mensch und Umwelt gut oder besser geht.»

Das Generationenbarometer, das Sotomo vor kurzem publiziert hat, zeigt unter anderem auf, dass junge Menschen heute nicht selbstverständlich davon ausgehen können, dass sie es besser haben werden als ältere Generationen. Dies betrifft ganz konkret das Thema Klimawandel. Und gerade darum sollen und dürfen sich alle Berufseinsteiger*innen, aber auch die im Beruf etablierten Menschen Gedanken machen, wie sie mit ihrem Beruf einen positiven Beitrag leisten können. Das ist dann auch ein Teil der nachhaltigen Berufswahl.

Wenn ihr mir schon länger folgt, wisst ihr, dass wir bei unseren Beratungen Wert legen auf Ganzheitlichkeit. Dazu gehört auch, auf die persönlichen Werte der Kund*innen zu achten und diese in die Wahl eines Arbeitnehmers oder Berufs miteinzubeziehen. Das funktioniert gut, wenn ich weiss, wer ich bin und was ich kann UND zusätzlich eine klare Vision habe, wie ich wirken möchte und welche Werte ich priorisieren mag. So geht Nachhaltigkeit in der Berufswahl. Und genau deshalb macht es für uns als kleines Institut mit Expertise in der Berufs-, Studien und Laufbahnberatung auch Sinn, mit den Expert*innen von myclimate zusammenzuarbeiten und diese aktiv in die Weiterentwicklung unseres Lehrmittels für die Sekundarschule miteinzubeziehen.

 

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