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Abkürzungen in allen Branchen

Veröffentlicht am 5.November 2021

Flugzeuge und die Luftfahrt im Allgemeinen üben auf viele meiner Kund:innen eine grosse Faszination aus. Die Vorstellung, im Cockpit zu sitzen und ein Linienflugzeug in ferne Länder zu manövrieren oder als Helikopterpilot in der Bergrettung aktiv zu sein, begeistert manche schon als Kind. Obwohl oder gerade weil ich selbst eher im Wasser und an Land zuhause bin, ist es mir wichtig, in Berufe und Ausbildungen reinzuschauen, denen ich als Beraterin immer wieder begegne und von denen ich (noch) nicht so viel weiss. Danke an Sphair, dass ihr mir diesen Einblick ermöglicht habt!

Es ist ein kalter Morgen im Oktober. Ich bin gerade in Dübendorf aus dem Zug gestiegen und mein Smartphone manövriert mich zur Adresse des Fliegerärtzlichen Instituts. Ich bin verabredet mit Katja Trabold und Simon Kull. Simon ist Marketing- und Kommunikationschef bei Sphair, Katja ist GL-Assistentin. Einmal mehr hat das Netzwerk aus dem Sport eine Türe geöffnet. Katja und ich kennen uns nämlich aus dem Pool, sie Triathletin, ich Schwimmerin.

Zwei Monate davor, wir befinden uns in Oerlikon an der Maturandenmesse. Ich bin auch dieses Jahr als Beraterin für alle Fragen rund um Studien- und Berufswahl an der Messe tätig. Und ausserdem als Referentin zum Thema Vom Gymnasium zum Traumberuf. Nachdem ich mein Referat beendet habe und die offenen Fragen der Maturand:innen beantwortet sind, betritt mein Nachredner in Uniform den Raum und daneben eben Katja, mit den Worten: «Ich hab dir doch gesagt, ich kenne sie». Wir kommen ins Gespräch, der Referent ist Militärpilot und berichtet über die Ausbildung bei Sphair. Selber hab ich leider keine Zeit zum Zuhören, da die Beratungsslots gut gebucht sind. Wir tauschen Visitenkarten und verabreden, uns zu einem späteren Zeitpunkt vertiefter auszutauschen.

Gesagt, getan. Im Oktober sitze ich nun im Fliegerärtzlichen Institut. Auf dem Weg dahin hab ich einen meiner Kunden im Kopf, der seit er ein Junge ist, den Traum hat zu fliegen. Aktuell ist er am Gymnasium. Wäre er hier richtig aufgehoben?

«Auf jeden Fall sollte er sich damit beschäftigen», meint Simon. «Sphair ist der ideale Einstieg für Militär- und Berufspiloten. Wir ermöglichen jungen Leuten mit Schweizer Pass und einwandfreiem Leumund, einen Einblick zu erhalten in diesen einzigartigen Beruf.» 17 bis maximal 22 Jahre alt darf man sein, wenn man sich bei Sphair bewirbt. Anders als in anderen Berufen, kann man als Pilot keine Schnupperlehre machen.

Wer den Onlinefragebogen inkl. virtuellem Sehtest ausgefüllt hat und die geforderten Eckdaten erfüllt, hat die Möglichkeit, auf der Website für das Screening zu üben. «Wir erwarten, dass intensiv geübt wird zuhause», unterstreicht Simon. Denn schon da zeigt sich, wer wirklich will. Leistungs- und Einsatzbereitschaft wird vorausgesetzt. «Aber», fügt Simon an, «man muss nicht überall der/die Beste sein. Man darf einfach in keinem Bereich schwächeln. Konstanz ist zentral».

Gewisse Einschränkungen wie die Körpergrösse und gesundheitliche Faktoren sind nicht diskutierbar. Es ist aber nicht korrekt, dass eine Brille ein No-Go wäre. Was dagegen nicht funktioniert ist eine Farbsehschwäche, gelaserte Augen oder Krankheiten wie Asthma und Diabetes. «Eine gute Fitness ist erforderlich, aber du musst kein Profisportler sein», meint Katja. Und fügt dann an: «Aber die Militärpiloten, vor allem die Jetpiloten, die sind alle richtig fit. Die Kräfte die da wirken, muss man aushalten können».

Die Kandidaten:innen werden am Screening auf Herz und Nieren geprüft. Konkreter: Getestet, ob das geistige und psychomotorische Potenzial für eine aviatische Laufbahn reicht. Das Ganze dauert einen Tag und ist nicht wiederholbar. Wer das Screening besteht, ist zum zweiwöchigen Flugkurs zugelassen, der danach mit einem Zertifikat abschliesst. «Auch jene, für die nach den zwei Wochen Schluss ist, nehmen schon enorm viel mit. Die Grundlagen des Fliegens in Theorie und Praxis», erklärt Simon.

Wir diskutieren noch eine Weile über den Ablauf der Ausbildung und den beiden ist die Leidenschaft für die Fliegerei anzumerken. In einem zweiten Teil stösst Philip Noser noch zu uns. Er ist der Stellvertretende Geschäftsleiter von Sphair und Chef Flugpsychologie. «Wer soll sich bei Euch bewerben? Wen sucht ihr?», frage ich ihn. Und er antwortet klar: «Leute, die nirgends ein Leistungsdefizit haben in den Bereichen Konzentration, Gedächtnis, räumliches Vorstellungsvermögen, Physik und Technik». Dann fügt er noch an: «Gute Generalisten. Keine Superhelden. Der Pilot ist ein Handwerkerberuf mit kognitivem Anspruch. Von der Persönlichkeit her sind es leistungsorientierte, gewissenhafte, eher extrovertierte Menschen, die fasziniert sind von der Fliegerei». Auf meine Frage, woran es scheitert, wenn das Screening und der zweiwöchige Flugkurs geschafft sind, meint er: «Die Motivation und das Engagement aufzubringen, eine sehr lange Ausbildung durchzustehen. Da ist ein langer Schnauf zwingend. Und das Leben ist unstet, man zieht häufig um».

Ist der zweiwöchige Flugkurs erfolgreich absolviert, geht es in die vertiefte Berufsabklärung und erst danach steigt man in die Pilotenausbildung ein. «Bis du wirklich im Cockpit sitzt und die Verantwortung für Heli oder Jet hast, können 8 Jahre vergehen. Das machen nur die, die es wollen.»

Der Spirit, die Begeisterung der drei Sphair-Mitarbeitenden ist greifbar. Als leidenschaftlicher Mensch und Sportlerin kenne ich das Gefühl, für etwas zu brennen. Und genau das ist, was ich hier auch spüre. Auf der Suche nach jungen Leuten, die ins Cockpit möchten und genau da hin. Als Militärpilot im Jet oder im Helikopter oder in die zivile Luftfahrt. Wer diesen Weg gehen möchte, ist bei Sphair an der richtigen Adresse.

Und für mich hat sich ein weiteres Berufsfeld erschlossen, das zwar weiterhin nicht meins wäre. Aber ich fühle mich nun viel besser in der Lage, mit meinen (vielleicht) zukünftigen Pilot:innen zu fühlen, sie über die Ausbildung zu orientieren und einzuschätzen, ob es der richtige Weg für sie sein könnte. Danke liebe Shpair für diesen tollen Einblick!

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