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Abkürzungen in allen Branchen

Veröffentlicht am 10. Januar 2020

Neues Jahr, neues Glück und neue Ziele. Wer seine Neujahresvorsätze nicht um das Thema Ernährung und Sport aufbaut, landet mit hoher Wahrscheinlichkeit im Bereich Work-Life-Balance. Aber wie sieht sie eigentlich aus, die perfekte Balance zwischen Berufs- und Privatleben und was haben ich als Berufsberaterin damit zu tun?

Wikipedia definiert den Begriff Work-Life-Balance als einen Zustand, in dem Arbeits- und Privatleben miteinander in Einklang stehen. Dagegen ist per se kaum was einzuwenden. Nur wurde der Begriff in den letzten Jahren so intensiv medial beackert, dass manche ihn nicht mehr hören können.

In der Beratung sitze ich einer jungen Dame gegenüber, nennen wir sie Martina. Sie hat eine Reihe diagnostischer Tests bei uns absolviert, mit welchen Bereiche wie Persönlichkeit, Leistung, Interessen und Neigungen abgeholt wurden. Gerade sprechen wir über einen Persönlichkeitstest, den sogenannten Karriereanker.

Martina hat 40 Aussagen rund um die Themen Fähigkeiten und Kompetenzen, Werte sowie Motivation und Ziele in ihrer Wichtigkeit beurteilt. Die Methode stellt die Fragen Was kann ich?, Was ist mir wichtig? und Was treibt mich an? ins Zentrum. Das Resultat zeigt, welche zentralen Karriereanker Martina hat, nämlich Totale Herausforderung und Lebensstilintegration.

Vorangegangen ist ein Gespräch, bei dem Martina sich als zerrissen bezeichnet hat. Sie will einen spannenden Job mit komplexen, herausfordernden Aufgaben haben, aber als Mutter einer Tochter will sie auch Zeit mit der Familie verbringen, in Teilzeit arbeiten. Eben: eine ideale Work-Life Balance haben.

In der Interpretation zu den Ankern lese ich unter Totale Herausforderung Attribute wie scheinbar unlösbare Aufgaben, Überwinden von Hindernissen, sich laufend unter Beweis stellen. Unter Lebensstilintegration steht: Wunsch einer harmonischen und ausgeglichenen Entwicklung von Beruf, Familie und eigener Persönlichkeit. Martina reagiert sofort, als ich ihr die Attribute nenne: Ja genau, das bin ich, das ist ja krass, dass man das hier so klar sieht! Ich glaube jetzt verstehe ich erst, woher mein Gefühl kommt, es niemandem Recht zu machen!

Der Test für sich alleine ist noch nicht sehr aussagekräftig, aber im Kontext mit dem Beratungsprozess verschaffen die beiden grossen roten Balken auf dem Testergebnisblatt Klarheit. Wir diskutieren gezielt darüber, welche Schritte in diesem Kontext sinnvoll sein können, um den Spagat zwischen Ambitionen im Job und Zuhause einfacher zu gestalten. Statt am grossen Begriff der Work-Life-Balance arbeiten wir an kleinen umsetzbaren Teilschritten. Und unterhalten uns nicht darüber, was „man“ vielleicht sollte, sondern wie es für Martina jetzt schrittweise in die Verbesserung ihrer Gesamtsituation geht. Konkret, klar und genau auf sie zugeschnitten. So wird ein Schlagwort zu einem erreichbaren Ziel.

 

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