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Abkürzungen in allen Branchen

Veröffentlicht am 25.8.23

Die Übernahme der CS durch die UBS ist aus den ganz grossen Headlines verschwunden. Der interne Umbau hat aber gerade erst begonnen. Wie viele Mitarbeitende in den nächsten Wochen und Monaten eine Kündigung erhalten werden ist unklar. Verständlicherweise herrscht Unsicherheit und Ungewissheit und viele stellen sich die bangen Fragen: Was soll ich tun, wenn es mich trifft? Wie soll ich meine weitere Laufbahn gestalten? Und vielleicht auch: Welche Möglichkeiten gibt es für mich ausserhalb der Branche und wie stehen meine Chancen? Wie positioniere ich mich jetzt möglichst gut? Meine eigene Erfahrung und die vieler meiner Kund:innen zeigt: Aktiv werden lohnt sich!

Vor knapp fünf Jahren, war ich als Teamleaderin und Fixed Income Spezialistin im Asset Management tätig. Ich hatte ein engagiertes und motiviertes kleines Team, spannende Projekte innerhalb des Unternehmens sowie tolle Kontakte nach aussen zu diverse Fondshäusern. Zu diesem Zeitpunkt war ich bereits seit über zehn Jahren in der Finanzbranche tätig. Es war eine spannende, lehrreiche Zeit und ich habe viele Erfahrungen machen können als Fachexpertin, Ausbildnerin, Vorgesetzte, Teammitglied, Führungsverantwortliche in der Sandwichposition etc.

In mir wuchs jedoch zunehmend der Wunsch, meine Laufbahn nochmals in eine komplett andere Richtung zu lenken. Näher zum Menschen, mehr in Richtung persönliche Begleitung, näher an meine Herzensthemen wie Gesundheit und Bewegung.

Ich habe mir damals viel Zeit genommen, um meine Situation zu analysieren und zu überlegen, was ich kann und wohin ich wirklich will. Ich habe mit diversen Leuten gesprochen und mir auch durch Berufspraktika Einblicke verschafft.

Natürlich ist es nicht das gleiche, von sich aus die Neuorientierung zu suchen, wie wenn ich eine Kündigung erhalte. Die Parallele ist aber: Eine Umorientierung kann gelingen und sie kann sogar Spass machen! Und ja, es braucht Mut, Initiative und Engagement und es lohnt sich auch, den Weg strukturiert anzugehen. Sich allenfalls von einer Fachperson im Bereich der Laufbahnberatung begleiten zu lassen. Dann aber kann es gut passieren, dass du in einigen Jahren zurückblickst und denkst: Eigentlich war diese Zäsur eine Chance.

Wo beginne ich in der Beratung, wenn Menschen ihren Job verloren haben? Da ist erstmal ein Stück Trauerarbeit nötig. Das Verdauen einer Kündigung, das Akzeptieren und das langsame Wiedergewinnen an Zuversicht. Gern stützen wir uns hier auf eine sehr umfassende Standortbestimmung, wo wir genau hinschauen, was gerade aktuell alles geschieht: Im Beruf, mit dem Unternehmen, in der Familie und der Partnerschaft aber auch in der Freizeit und in Bezug auf die eigene Gesundheit. Meist ist der erste Ansatzpunkt nicht das Schreiben einer Bewerbung, sondern das Aufbauen des Selbstvertrauens und das Pflegen von gesunden Gewohnheiten und das Besinnen darauf, was mir gerade Energie und Kraft gibt. Auch um aus der Schockstarre zu erwachen und wieder handlungsfähig zu werden.

Das können Gespräche sein mit Freund:innen, sportliche Betätigungen, das Musizieren oder bewusst Zeit zu verbringen mit den eigenen Kindern oder Patenkindern. Ganz bewusst für einige Momente im Alltag den Fokus auf etwas zu richten, das guttut.

Nach der Stabilisierungsphase tauchen wir ab in die Analyse: Was mache ich gern? Welche Tätigkeiten liegen mir, was möchte ich auch in Zukunft machen? Wenn ich frei entscheiden könnte, welche Todos ich vom jetzigen Beruf mitnehmen würde: Welche wären das? Auf welche kann ich verzichten? Bei welchen bin ich sogar froh, dass sie nicht mehr zu meinen Aufgaben gehören? Die Reflexion der bisherigen Arbeitserfahrung hilft auch, die meist sehr reichhaltigen Stärken und Kompetenzen rauszuschälen und zu eruieren, wie mein Jobumfeld idealerweise aussieht, damit ich mich wohl fühle und gut und gerne Leistung erbringe. Fragen wie: Arbeite ich lieber im Team oder alleine? Wieviel Kundenkontakt brauche ich? Bin ich lieber als Experte in einem Bereich unterwegs oder als Generalistin? Führe ich gern oder habe ich nur eine Führungsrolle, weil es sich so ergeben hat?

Die Analyse, der Rückblick und die Energiearbeit stärken und geben Selbstvertrauen. Zu sehen, was man bisher alles geleistet hat und rausschälen zu dürfen, wo man in Zukunft gern die Akzente setzen möchte, machen sogar Spass! Und mit der zurückkehrenden Power schauen wir uns dann aus der Vogelperspektive den gesamten Arbeitsmarkt an und überlegen, wo Faszinationen liegen können. Dabei kann herauskommen, dass man in der Finanzbranche bleiben möchte oder man merkt, dass auch ganz andere Branchen in Frage kommen, lernt neue Berufsbilder kennen. Und egal, wie nah man am bisherigen Job dranbleiben möchte, die gewonnene Klarheit darüber, was ich genau kann, welche Werte für mich essenziell sind und wohin ich will, liefert die ideale Entscheidungsgrundlage.

Die meisten der gut qualifizierten Mitarbeitenden der Finanzbranche sind in der Lage, gute Bewerbungsdossiers zu verfassen. Dieser letzte Schritt der Umsetzung ist meist ein Selbstläufer. Damit ich gezielt die richtigen Bewerbungen, an die für mich am besten passenden Unternehmen schreiben kann, lohnt es sich aber den ganzen Umorientierungsprozess strukturiert anzugehen.

Ich bin nun vier Jahre in meinem neuen Beruf als Laufbahnberaterin tätig. Hier bin ich richtig angekommen und liebe es, Menschen auf ihrem Weg zu begleiten, sie zu motivieren, zu unterstützen und zu begeistern. Damit auch sie bald wieder sagen können: Ich habe einen Job, den ich liebe. Die Herkunft meiner Kund:innen spielt für mich keine Rolle. Aufgrund meiner eigenen Vergangenheit macht es mir aber gerade viel Freude, Menschen aus der Wirtschaft wie beispielsweise aus der Finanzbranche auf dem Weg ihrer Laufbahnplanung zu begleiten. Ich freue mich auf dich! 😊

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